Im weihnachtlich geschmückten Sportlerheim feierten 35 Personen, Mitglieder des Vereins sowie Gäste aus Polen, das zwanzigjährige Bestehen des Freundeskreises Reichelsheim-Jablonka e.V. und die seit 15 Jahren bestehende Städtepartnerschaft. Aus der Partnergemeinde Jablonka waren der ehemalige Bürgermeister Antoni Karlak mit dem langjährigen Vorsitzenden des Gemeinderats Eugeniusz Moniak, sowie dem inzwischen pensionierten Schulleiter Andrzej Woszczek angereist. Alle drei waren maßgeblich am Aufbau der freundschaftlichen Beziehungen beteiligt und von polnischer Seite die treibenden Kräfte für die das Gelingen der Städtpartnerschaft.
Die Vorsitzende des Vereins Eva Eisenhauer begrüßte die Gäste und gab einen kurzen Überblick über die Partnerschaftsarbeit. Die ersten Kontakte auf privater und kommunaler Ebene gab es bereits im Jahr 1999. Schulleiter Andrzej Woszczek, zeitweise auch Mitarbeiter der Firma Gerhard Elektronik, berichtete von den Anfängen der Zusammenarbeit und dem Besuch seiner Jugendgruppe vom Gynasium Lipnica Mala in Reichelsheim im Jahr 2000. Unterstützt wurde der Besuch von der kath. Kirchengemeinde und der Georg-August-Zinn-Schule. Nach der politischen Öffnung in Richtung Osten war es den Beteiligten ein Anliegen, einen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen und Ressentiments zu leisten, die aufgrund der politischen Vergangenheit auf beiden Seiten bestanden. Dabei sollte insbesondere die Jugend mit einbezogen werden.
Antoni Karlak errinnerte an die vielen beiderseitigen Begegnungen, die immer wieder Inspirationen für neue Ideen waren. Er bedankte sich für die Gastfreundschaft der offenen Herzen, besonders für die liebevolle Aufnahme der Kinder der Trachtengruppe „Male Podhale“, der Jugendblaskapelle und vieler anderer Gäste in den Familien. Besonderer Dank ging auch an die Organisatoren der Partnerschaft, Gerd Lode, Bürgermeister Stefan Lopinsky, Jürgen Göttmann, Gerd Hübner und an die Mitglieder des Partnerschaftsvereins mit der Vorsitzenden Eva Eisenhauer.
Erinnerungen wurden wach an schöne gemeinsame Fahrten in die Partnerstädte, an die Aufführungen der Folkoregruppe, die Bürgerbegegnungen, die Jugendcamps, das Europäische Dorf beim Michelsmarkt und die vielen ganz persönlichen Begegnungen, bei denen Freundschaften entstanden. Zur guten Stimmung trugen nicht nur die vielen Gespräche bei, sondern auch die Weihnachtslieder in deutscher und polnischer Sprache, begleitet von den Gitarrenklängen von Eva Eisenhauer.
Bürgermeister Stefan Lopinsky bedankte sich bei den polnischen Freunden für die geleistete Arbeit und zog einen Vergleich zur Landwirtschaft. Sie haben das Feld der Partnerschaft gut bestellt, haben gesät, gehegt und gepflegt, alles wichtig für einen guten Ertrag. Wir alle hoffen, dass diese Feld weiterhin gepflegt wird, wie es der neu gewählte Bürgermeister Stanislaw Kasprzak und seine Stellvertreterin Monika Mastela im September bei ihrem Antrittsbesuch in Reichelheim zugesagt haben, so seine Worte.
Bereits am Vormittag hatten die polnischen Gäste den neuen Kindergarten “Auenland“ besichtigt und das Konzept der Kinderbetreuung kennengelernt. Sichtlich beeindruckt waren sie von dem großzügigen und lichtdurchfluteten Gebäude.
Annemarie Knichel